der bessere Mensch?

Heute wird es wieder philosophisch. Es gibt da ein paar Fragen, die ich mir in letzter Zeit öfters gestellt habe und vielleicht hat ja jemand Antworten für mich.
Kann es sein, dass sich der Mensch ganz schön viel herausnimmt?
Auf der einen Seite fasziniert es mich... da gibt es ein Lebewesen, das Dinge entwickelt hat wie das Internet, ein Lebewesen, das ins Weltall fliegt, Honig in Plastikflaschen produzieren und Teddybären nähen kann.
Nur kommt es mir vor, als hielten sich diese Lebewesen deshalb für etwas besseres. Und das finde ich ungerecht allen anderen gegenüber.
Wer zum Beispiel hat diesen Menschen das Recht gegeben, Straßen zu bauen, die Berge und die Wiesen zu asphaltieren, damit sie überall immer schneller und möglichst stressfrei ankommen? Und was ist mit den Betonwüsten, den Müllkippen und Giftmülllagern, usw. usw... diese Liste könnte man endlos fortführen.
Wie sind sie eigentlich auf die Idee gekommen, andere Lebewesen wie Gebrauchsartikel en masse zu produzieren und sie dann vakuumdicht verpackt in Kühlregalen zu lagern?
Ich bin ein Bär. Ich bin beileibe kein Vegetarier. Darum geht es hier ja auch gar nicht. Es geht mir um die Art und Weise. Es geht mir auch nicht nur um den Naturschutz oder den Tierschutz... ich bin – wie es so schön heißt – mit der Gesamtsituation unzufrieden.
Da gibt es Forscher, die meinen, sie wüssten so viel über das Leben, dass sie glauben entscheiden zu können, welches Leben lebenswert ist und welches nicht, es wird eingeteilt in „normal“ und „behindert“, sie glauben, selbst ihresgleichen – nämlich andere Menschen – kategorisieren zu können und behandeln zu müssen, wenn etwas nicht so ist, wie es gehört. Wer bestimmt denn, was sich gehört?
Da gibt es Fleischverzehrer, die ihr Schnitzel nur paniert essen, weil ihnen sonst das Tier leid tut.
Da gibt es Menschen, die sich darüber aufregen, dass z.B. die Ureinwohner in Amerika in Reservate gesperrt wurden. Sie fordern eine Entschuldigung der Politiker für solche Aktionen. Wann wird sich wohl mal jemand bei den Tieren entschuldigen, die man in Nationalparks gesperrt hat, damit ihnen wenigstens noch ein bisschen Platz bleibt?
Wer hat eigentlich behauptet, der Mensch könne sich allen Platz nehmen, ohne Rücksicht auf Verluste? Ich weiß, ich weiß – wenn man die Erdoberfläche hernimmt, ist ein vergleichsweise winziger Bereich überhaupt von Menschen besiedelt. Mich stört auch nicht die Besiedelung. Ich finde es nur etwas merkwürdig: da war mal ein Stück Land, mit Wald, mit Wiesen, und so weiter. Dann hat jemand angefangen aus diesem Stück Land eine Stadt zu machen. Und damit sich die Stadtbewohner wohler fühlen, werden zwischen dem Beton Bäume gepflanzt und Wiesen angelegt. Lustig, oder? Warum? Nur weil der Mensch das kann? Weil er die Macht beziehungsweise die Fertigkeiten hat Rollrasen auszulegen?
Wäre es nicht wichtig, wenn sich endlich wieder ein Bewusstsein dafür entwickeln würde, dass der Mensch auf das, was um ihn herum ist, angewiesen ist und statt zu versuchen, alles zu steuern, zu planen und zu züchten, wieder MIT dem leben würde, was um ihn herum ist?
Es ist eine Utopie, ich weiß... aber hin und wieder wird man ja wohl noch träumen dürfen! Viel besser als zu träumen, wäre natürlich, etwas zu tun, dass diese Utopie vielleicht ein kleines bisschen mehr Realität werden lässt.

Einen Film, der dieses Thema anspricht, der mich sehr, sehr aufgewühlt hat und der nichts für schwache Nerven ist, kann man unter diesem Link anschauen:
Meiner Meinung nach wäre das durchaus mal ein Film für die Hauptsendezeit. 


Euer nachdenklicher Ephraim.

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