pfeifenden Theatergeistern immer über die linke Schulter spucken ;)

Ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Über Maskottchen und den Aberglaube am Theater. Ich muss sagen, dass man zu diesem Thema sehr interessante Studien betreiben kann.
Ich glaube, ich bin auch schon so etwas wie ein Glücksbringer. Ich kann nicht mal sagen, ob ich wirklich Glück bringe aber ich freue mich darüber, dass andere so zu denken scheinen! Ich würde mich inzwischen gar nicht mehr trauen, bei einer Vorstellung oder (dann nächstes Jahr wieder) bei einer Probe zu fehlen. Wer weiß, was passieren würde, wäre ich nicht zum aufpassen da.
Bei den Vorstellungen haben sich inzwischen unterschiedlichste Rituale ergeben... Dinge, die mit mir passieren und von denen ich glaube, dass sie den anderen irgendwie Glück bringen. Warum würden sie es sonst machen? Da gibt es zum Beispiel zwei Chordamen, die immer zu mir kommen, mich unglaublich lieb streicheln und mich fragen, wie es mir geht und ob mich auch alle gut behandeln. Dann gibt es Daniel und Peter, die mir vor ihrem ersten Auftritt kräftig in die Nase kneifen. Ist nicht die feine englische Art, meine Herren ...aber bitte. Was lässt man nicht alles über sich ergehen.
Aber es gibt im Theaterleben nicht nur Maskottchen und Glücksbringer. Es gibt auch einiges an Aberglauben:
      Pfeifen. Ist im Theater verboten, es bringt Unglück. (Das ist schnell erklärt. Früher wurde das Theater noch mit Gaslampen beleuchtet und ein Pfeifen war ein sehr schlechtes Zeichen.)
     Ein „Toi Toi Toi“ wird über die LINKE Schulter gespuckt. Für ein „Toi Toi“ oder anderweitige Glückwünsche zum bevorstehenden Auftritt wird sich ein Schauspieler oder Sänger oder sonst wie mit dem Theater Vertrauter nie bedanken, aus Angst davor, dass es Unglück bringen könnte. Blumen zur Premiere sollte man übrigens auch erst nach der Vorstellung überreichen.
     Bei der Generalprobe sollte nach Möglichkeit etwas passieren, das nicht vorgesehen ist. Denn wenn die Generalprobe schief geht, klappt die Premiere. Sagt man. Es gibt übrigens Theater, die bei der Generalprobe Wert darauf legen, dass nicht geklatscht wird. Denn das könnte – richtig geraten – Unglück für die Premiere bringen. Soweit ich weiß, ist es in der Volksoper erlaubt.
    Auf der Bühne trägt man keine Hüte. (Außer sie gehören zum Kostüm.) Warum eigentlich? Auch seinen eigenen Mantel sollte man auf der Bühne nicht tragen.
    Ich kenne auch Theater, in denen während der Probenzeit keiner in einer Reihe vor dem Regisseur sitzen darf.
    Etwas mir völlig unbekanntes aber schön schaurig grusliges habe ich auf der Seite einer Schauspielschule gefunden:
„Baby-Puppen, die während der Aufführung benutzt werden, sollten unbedingt mit dem Gesicht nach unten auf dem Requisitentisch gelagert werden. In diesen Puppen können nämlich poltergeistähnliche Kreaturen leben, die den Augen entschlüpfen und dann poltergeisttypische Verhaltensweisen im Theater an den Tag legen.“ 
    Hat die Volksoper eigentlich einen Theatergeist? Denn angeblich gibt es ja auch noch das sogenannte Geisterlicht, dass nachts brennen sollte, damit die Theatergeister in Ruhe die Aufführungen nachspielen können. (Brrrrr, jetzt gruselts mich doch ganz schön...)

Über Ergänzungen und weitere Geschichten freut sich
Euer Ephraim.

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