Helden in Strumpfhosen & ein Heliummond

Am heutigen Abend gab es an der Volksoper „Die lustigen Weiber von Windsor“ und ich war dabei.
Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, was ich von der Inszenierung halten soll...

Musikalisch jedenfalls ist es ein toller Abend! Das Orchester ist nie zu laut, man hört die Sänger selbst dann noch, wenn sie pianissimo singen. Das finde ich toll! Und das Geigensolo zu Beginn des 2. Aktes hat es mir angetan.... es war so schön!
Auch die Sänger fand ich wirklich gut. Besonders lobend erwähnen möchte ich an dieser Stelle Herr Reich/ Stefan Cerny und Fräulein Anna/ Andrea Bogner :)
                    Die verwirrten Gesichter des Publikums kamen allerdings nicht vom Orchester oder den großartigen Sängern, sondern wohl eher von der Ausstattung. Es gab so viel zu sehen, dass man teilweise nicht mehr wusste, wohin man schauen soll! Und es gab viel zum Nachdenken: „Was wollen die Ausstatter uns damit sagen?“ Versteht mich nicht falsch, ich fand den VW Bus toll! Wenn ich groß bin und Auto fahren darf, will ich auch so etwas haben! Und das Flugzeug war ein toller Farbtupfer, die Kostüme vor allem am Ende definitiv ein Hingucker... nur habe ich persönlich ein Konzept vermisst, irgendeinen roten Faden, an dem sich die Ausstattung orientiert hat und der vielleicht auch dem Zuschauer ein bisschen beim Verständnis helfen konnte. Ich habe diesen Faden leider nicht gefunden, bin aber dankbar für jeden Hinweis, wo er sich verstecken könnte!
Die beiden Elfen waren für das Publikum zugegebenermaßen sehr amüsant. Nur die beiden Solisten taten mir mit ihren Ganzkörperhochglanzanzügen und den Tutus ziemlich leid. Mindestens so leid wie die Chorherren in Leggins und die Chordamen mit den Blumengestecken auf dem Kopf (ganz zu schweigen von den 4 Damen, die die Ehre hatten, im 2. Teil im Negligé zu erscheinen.)
Der spiegelnde Bühnenboden wiederum bringt im Wald tolle Effekte und ich fand den Heliumluftballon als Mond einen sehr hübschen Einfall, genauso wie den Herrn Bach am Flügel.

Und die Moral der Geschichte: die Typen mit den größten Maschinen (respektive die mit dem Flugzeug) schleppen die hübschen Mädels ab.

Lasst eure Frauen nicht zu lang alleine! Sir John Falstaff ist noch bis zum 19. Jänner in Wien unterwegs...
Euer Ephraim.

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